Fr, 06. März 2020 – Suhlendorf

Winterwerkstatt der NAJU-Jugendgruppe

Die Natur kennt etliche Möglichkeiten, gut durch die Winterzeit zu kommen. Winterschlaf, Winterruhe, dickes Fell wachsen lassen, in den warmen Süden umsiedeln, etc.

Für die Jugendlichen der Uelzener NAJU-Gruppe gab es in den vergangenen Wintermonaten eine besonders interessante Möglichkeit, die kalte und verregnete Zeit zu verbringen. Wir hatten uns vorgenommen, etliche Florfliegen-Überwinterungskästen zu bauen.

Die Larven der Florfliegen (Chrysopa perla) sind, wie Marienkäfer, eifrige Schädlingsvertilger und besonders an Obstbäumen gerne gesehene Nützlinge, da sie pro Woche rund 230 Blattläuse und 6.000 Milbeneier fressen. Florfliegen sind sehr filigran gebaut, hellgrün gefärbt und haben goldene Augen.

Wenn es auf den Winter zugeht, versuchen sie oft, sich in Tür- und Fensterritzen zu verkriechen, wo sie ja aber immer wieder aufgestört werden. Durch das Anbieten eines Winterquartieres senkt sich die Sterblichkeitsrate um 80 %.

NAJU-Jugend mit den gebauten Florfliegenkästen
NAJU-Jugend mit den gebauten Florfliegenkästen
in der Tischlerei Henkmann in Suhlendorf
Foto: Caroline Rothe

Dank der wunderbaren Unterstützung durch Tischlermeister Dirk Henkmann konnten wir dieses schöne Projekt in seiner geräumigen und gut geheizten Tischlerei in Suhlendorf umsetzen. Geduldig und mit sichtlichem Vergnügen opferte er etliche Freitagnachmittage um die Jugendlichen anzuleiten. Z.B. haben Florfliegenkästen an Vorder- und Unterseite Holzlamellen. Sie zu befestigen, so dass es dann auch gut aussieht, musste erstmal erlernt werden.

Von Kasten zu Kasten ging die Arbeit reibungsloser und zügiger. Im letzten Arbeitsgang wurden alle Winterquartiere mit Stroh befüllt und ziegelrot angestrichen. Beobachtungen haben gezeigt, dass Florfliegen bei der Suche nach Überwinterungsplätzen diese Farbe bevorzugen. Einer unserer Kästen wird einen Platz im NABU-NEST in Oldenstadt erhalten. An weiteren Winterquartieren hat der Streuobstwiesenbetreiber Voelkel bereits großes Interesse gezeigt.

Besonders gefreut hat mich, dass Tischlermeister Henkmann uns einlud, den kommenden Winter gerne wieder in seiner Werkstatt zu verbringen. An dieser Stelle nochmals einen ganz herzlichen Dank an seine Frau und ihn.

Caroline Rothe

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