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Gewässeranlagen für Knäkente, Laubfrosch und Co. in der Niederung der Esterau bei Könau

Im Rahmen der durch das Land Niedersachsen geförderten Vogelschutzprojekte, hat der NABU Landesverband, in der Niederung der Esterau, einem kleinen Bach im Landkreis Uelzen, ein Stillgewässer angelegt.

Die Errichtung dieses Gewässers erfolgte auf Flächen der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, unmittelbar nordwestlich der Ortschaft Könau (Gemeinde Wrestedt).

Das Gewässer ist als Nahrungshabitat für Vogelarten der Flussauen, insbesondere der Knäkente, gedacht. Zwar ist der Landkreis Uelzen, und damit das Projektgebiet, derzeit kein prioritäres Brutareal der Knäkente, jedoch liegen wichtige Brutgebiete der Art an der Elbe in geringer Entfernung. Durch Beobachter der lokalen NABU-Gruppe werden regelmäßig Knäkenten im Gebiet gesichtet. Neben dieser Entenart, können zahlreiche andere Wasservögel, Amphibien, Reptilien und Wirbellose zukünftig von der Maßnahme profitieren.

Das geschaffene Stillgewässer hat eine Oberfläche von etwa 900 m², bei einer Ausdehnung von zirka 20 x 40 Metern. Die maximale Tiefe beträgt 1,5 Meter.

Auf einer Nachbarfläche, nur durch die Esterau getrennt, wurde zeitgleich ein Amphibiengewässer im Rahmen des NABU Niedersachsen Projektes „Lebendige Teiche“ errichtet. Dieses von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderte Projekt hat zum Ziel, selten gewordene Amphibien, wie zum Beispiel den Laubfrosch oder Kammmolch, auch in Siedlungsnähe wieder heimisch zu machen.

Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Uelzen im Rahmen dieses Projektes schon Gewässer bei Almstorf, Kollendorf, Brockhimbergen und Oldenstadt mit großem Erfolg hergestellt bzw. aufgewertet. Dort konnten schon kurz nach Durchführung der Maßnahmen die ersten rufenden Laubfrösche nachgewiesen werden.

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Gewässeranlagen in der Niederung der Esterau bei Könau
Gewässeranlagen in der Niederung der Esterau bei Könau
Gewässeranlagen in der Niederung der Esterau bei Könau

Bildrechte: Lars Wellmann

Das Amphibiengewässer hat eine Oberfläche von ca. 700 m², ist dabei aber nur etwas 60 cm tief. Ein solches Flachgewässer ist notwendig, damit sich das Wasser für die wärmeliebenden Frösche möglichst rasch erwärmt. Außerdem sollte das Gewässer im Spätsommer sogar austrocknen, damit sich Fressfeinde der Kaulquappen, wie z.B. Fische, nicht auf Dauer im Gewässer halten können.

Auf den Flächen der Naturschutzstiftung, die sich auf einigen hundert Metern beiderseitig der Esterau befinden, wurden und werden, im Rahmen des LEADER-Projektes „Erlebnisraum Esterauniederung“, durch den NABU Uelzen weitere Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. So erfolgte unter anderem bereits die Anlage von Amphibiengewässern, die Errichtung eines Naturwanderpfades mit Informationstafeln und Beobachtungsturm und, erst im September dieses Jahres, die Renaturierung der Esterau in Teilabschnitten. Zukünftig sind weitere Projekte geplant, die der ökologischen Aufwertung des Gebietes dienen.

Die Fläche um das angelegte Gewässer wird zukünftig durch Dexter-Rinder und Dülmener Pferde freigehalten, die im Rahmen eines Beweidungsprojektes auf den NABU-Flächen eingesetzt werden. Bei diesen Tieren handelt es sich um zwei sogenannte „Alte Haustierrassen“. Mit dem Einsatz der Tiere wird damit, neben dem Schutz und der Pflege des Naturraumes Esterau, auch ein Stück altes Kulturgut erhalten.

Interessierte Besucher sind gerne dazu eingeladen, das Gebiet auf dem gekennzeichneten Pfad zu erkunden und zu erleben. Informationen erteilt der NABU Uelzen.